Glaube prägt, das ist nichts neues. Sei es der Glaube an Gerechtigkeit, der Glaube an Gott, der Glaube an eine bessere Zukunft oder ganz banal der Glaube im Recht zu sein. „Glabts doch wos megts (Glaubt doch was ihr wollt)“ ist ein oft verwendeter Ausdruck, wenn eine zwischenmenschliche Situation eskaliert und man das ganze zum Abschluss bringen möchte. Gleichwohl einem der Ausgang der Situation dann meist schon egal ist…
„Glabts doch wos megts“ könnte aber auch ein guter Ratschlag für unsere Zukunft sein. Den anderen Glauben lassen was er möchte zeugt doch auch ein Stück weit von Selbstdisziplin. Dem Anderen nicht vorschreiben zu müssen was er glauben soll würde eigentlich den Kern der Religionen dieser Welt auf den Punkt treffen. Solange dieses Prinzip von allen gelebt werden würde…
Römisch-katholisch wurde ich geboren, römisch-katholisch wurde ich getauft, hatte die Kommunion und wurde römisch-katholisch gefirmt. Sicherlich alles standardmäßige Vorgänge, über die man als Kind oder Jugendlicher nicht wahnsinnig groß nachdenkt. ABER ich habe mir zu einem späteren Zeitpunkt darüber Gedanken gemacht.

Mein Entschluss war eindeutig: Ich bin Christ und ich bin es gern. Weniger, weil es „alle“ in Bayern sind oder weil es der Weg des einfachsten Widerstandes ist. Ich bin es gern, weil der christliche Glaube, besser gesagt die Kernelemente des christlichen Glaubens einfach gut sind. Es ist einfach die katholische Kirche in Deutschland aufgrund diverser Missetaten zu verurteilen. Nie war der „Nicht-Kirchensteuer-Zahler“ so einfach zu rechtfertigen, wie im aktuellen Stimmungsbild der Gesellschaft. ABER es ist eben nicht so, dass man einzelne Taten auf eine Gruppe übertragen darf. Egal in welchem Bereich, Beruf oder Gruppierung, es wird immer EINZELNE geben, die über die Stränge schlagen. (Wenngleich jede Tat natürlich in keinem Fall klein zu reden ist, sondern knallhart bestraft werden sollte!) Schlimm nur, wenn durch diese Einzelnen ANDERE über einen Kamm geschert werden.
Daher ist es mir wichtig Politik zu leben, welche dem Schubladendenken den Garaus macht. Jeder Mensch hat seine Daseinsberechtigung.
Und seien wir mal ehrlich, zahlreiche Entscheidungen, wie bspw. die Bonpflicht sind nichts anderes, wie einen „Generalverdacht auf Steuerbetrug“ über eine ganze Gruppe hart arbeitender Menschen zu stülpen. Und nicht wirklich immer nachvollziehbar.